normorientierte Schulleistungstests
Begriff
Konstruktion
7 Schritte zur Konstruktion normorientierter Schulleistungstests:
1 Analyse der Lehrpläne
- Sicherung der inhaltlichen Validität: Lehrpläne nach Lehrzielen analysieren
- Erfassung der Lehrziele durch ExpertInnenratings der Lehrpläne (curriculare Validität)
- Erfassung der Lerngelegenheit durch Lehrer- & Schülerurteile, Klassenunterlagen
- Erstellen einer Lehrzielmatrix: Auf welcher Höhe der Anforderungen sollen welche Inhalte eines Lehrziel erfasst werden?
- Dimensionen der Matrix: Inhalt (= Lehrziele) & Verhalten (Taxonomie von Bloom, 1976; Wissen , Verstehen, Anwenden, Analyse, Synthese, Beurteilung)
2 Entwurf von Testitems (Aufgaben)
- allgemeine Regeln nach Ebel: keine doppelten Verneinungen, nicht zu viele Lücken in Lückentext, einfache Satzkonstruktion, eindeutige und möglichst klare Formulierungen, keine verdeckten Hinweise auf richtige Antwort usw.
- formale Gestaltung:
- - gebundene Antworten: + Auswahlantworten: richtig/falsch; multiple choice
- + Ordnungsaufgaben: Zuordnungs-; Umordnungsaufgaben
- - freie Antworten: + Ergänzungsaufgaben (Lückentext)
- + Kurzantwortaufgaben
- + Kurzaufsatzaufgaben
- Festlegung der zugelassenen Hilfsmittel
- Konstruktion von 50–100% mehr Aufgaben als für Endform nötig
- Beurteilung der Aufgaben durch erfahrene LehrerInnen (ExpertInnenrating)
- Aufgabenpool soll die Lehrzielbeschreibung abdecken
3 Vorerprobung an wenigen Fällen
- Überprüfung der Verständlichkeit der Aufgabenformulierung
4 Testdurchführung an einer kleine Stichprobe (200 – 400 SS)
- Überprüfung der Aufgaben- und Testlänge (SchülerInnen- & LehrerInnenkommentare)
5 Aufgaben- und Testanalyse mit den Daten der ersten Stichprobe
- Ermittlung der Aufgabenschwierigkeit (eigentlich: Lösungswahrscheinlichkeit)
- Berechnung der Trennschärfe: Wie gut trennt Aufgabe zw. guten & schlechten SchülerInnen?
- erste Reliabilitätsschätzung
- Berechnung der Verteilungskennwerte der Tests: Mittelwert, Streuung, Normalverteilung, usw.
6 Testvalidierung
- Überprüfung der empirischen Validität an kleineren Stichproben
- Überprüfung der Konstruktvalidität
- Berechnung der Reliabilität
7 Testeichung an einer für den Anwendungsbereich repräsentativen Stichprobe
- Berechn. von Normwerten, die als Vergleichsgrundlage bei späterer Anwend. des Tests dienen
- mögliche Normierungsarten:
- Standardnormen: Mittelwert =0, Streuung =1 (wenn Rohwerte des Tests normal verteilt)
- Standardnorm-Äquivalente: Standardnorm x 100
- Prozentrangnormen: Wie viel Prozent der Eichstichprobe liegen oberhalb bzw.unterhalb der Leistung der SchülerInnen?
- Problem: u.U. nicht repräsentative Stichprobe, da eher besonders motivierte und / oder gute Klassen und LehrerInnen teilnehmen
Seiten Revision: 0, zuletzt bearbeitet: 05 Jan 2009 12:59